Wir trauern um unseren Ehrenvorsitzenden

30.08.2024
Fritz Amberger

Am 18. August 2024 erreichte uns die traurige Nachricht, dass unser Ehrenvorsitzender Fritz Amberger verstorben ist.  Heute hat sich unsere Mannschaft unter großer Anteilnahme von ihm verabschiedet und ihn auf seinem letzten Weg auf dem Tölzer Waldfriedhof begleitet. Angeführt von den Kranzträgern und unserer Fahnenabordnung, gefolgt von den Abordnungen der Feuerwehren aus Ellbach, Gaissach, Greiling, Sachsenkam, Reichersbeuern und unseren Freunden aus Jenbach bewegte sich der Trauerzug zu seiner letzten Ruhestätte. Dort ließ unserer I. Vorsitzender, Johann Eberl, noch einmal sein Leben bei der Feuerwehr mit würdigenden Worten Revue passieren. Aber auch die eine oder andere Anekdote über unseren langjährigen, lebenslustigen und immer für einen Spaß zuhabenden, Kameraden fehlte dabei nicht.

Fritz Amberger, oder auch der Socken Fritz, wie er von vielen seiner Kameraden genannt wurde, ist am 16.06.1955 in die Tölzer Feuerwehr eingetreten und war bis zu seinem 60. Geburtstag, zuletzt auch als Kreisbrandmeister von 1983  - 2000 für die Feuerwehren Gaißach, Greiling, Reichersbeuern und Sachsenkam,  im aktiven  Feuerwehrdienst. Die Kreisbrandinspektion würdigte sein Wirken am 06.01.2001 mit der Ernennung zum Ehrenkreisbrandmeister.

1967 wurde er, nach erfolgreicher Prüfung des Grundstufenlehrgangs an der Feuerwehrschule Regensburg, zum Gruppenführer ernannt und begann somit Verantwortung in der Tölzer Wehr zu übernehmen.
Am 04.03.1972 wählte ihn die aktive Mannschaft zum stv. Kommandanten. Dieses Amt führte er, an der Seite der Kommandanten Franz Modlmeier und Karl Rieger bis zu seiner Ernennung zum Kreisbrandmeister im Jahr 1986 aus. Während dieser Jahre wendete er viel Zeit für die Vorbereitung der Mannschaft zu den Leistungsprüfungen und für die Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses auf.
Aber auch der gesellschaftliche und kameradschaftliche Teil in der Feuerwehr war für den Fritz immer sehr wichtig. Zusammen mit seinen Kameraden entstanden beim wöchentlichen „Zantl“-Stammtisch viele Ideen für Gemeinschaftsveranstaltungen im Vereinsjahr, die der Fritz als treibende Kraft dann mit in die Tat umsetzte. Zu erwähnen wären dabei, das immer noch zweimal im Jahr durchgeführte Schafkopfrennen das er selbst über 100 mal organisierte, oder die sehr beliebten Orientierungsfahrten mit dem Auto und später mit dem Radl, das Blaulichtrennen oder die Zeltlager mit der Jugend in der Jachenau.

Von 1986 bis 2004 führte er als erster Vorsitzender unseren Feuerwehrverein an und folgte somit auf Josef Reitberger. In seine Amtszeit vielen zwei besondere, ausgewöhnliche Veranstaltungen, nämlich die 125-Jahrfeier unserer Wehr, im Jahre 1993 und die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses an der Lenggrieser  Straße im Jahre 1997. Unter seiner Führung wurden diese zu unvergesslichen Ereignissen in der Geschichte unserer Feuerwehr. Als Anerkennung und Würdigung für seine Verdienste um die Tölzer Feuerwehr wurde er in der Mitgliederversammlung am 23. Januar 2004 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Besonderen Wert legte er auf eine ordentliche blaue Dienstuniform. Schwarze Socken, schwarze Hose, schwarze Krawatte und blaues Hemd, nichts anderes kam für ihn in Frage. Weiße Socken waren ein No-Go für ihn, was er immer wieder ermahnend zum Ausdruck brachte. Seine jungen Kameraden nahmen dies zum Anlass, ihn vor dem Abmarsch zum Festabend der 125-Jahrfeier mit weißen Socken und hochgezogenem Hosenbein zu schockieren, was ihnen auch kurzzeitig gelang.

Als  Änderungsschneider in seinem Trachtengeschäft war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass er die Vereins- und Dienstgradabzeichen über Jahrzehnte hinweg kostenlos auf unsere Uniformen nähte. Auch die eine oder andere schwarze Hose hat er auf die richtige Länge gebracht, doch dabei sind auch zwischendurch Nähte an anderen Stellen entstanden. Eine zugenähte Hosentasche oder ein „Hosentürl“ konnte da schon einmal mit dabei sein.

Auch unsere Freunde der Jenbach Feuerwehr lernten den Fritz bei ihren legendären Faschingsbällen bald als einen überaus geselligen Kameraden kennen und werden ihn sicher so in Erinnerung behalten. Die im Jahre 1974 begonnen Freundschaft pflegte und förderte er bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst.

Leider hat ihm sein gesundheitlicher Zustand in den letzten Jahren die Freude am Feiern zunehmend genommen, so dass er sich mehr und mehr aus unserem Vereinsleben zurückgezogen hat.
Obwohl immer wieder einmal ein Krankenhausaufenthalt notwendig war und sich seine engeren Freunde um seinen Gesundheitszustand sorgten, kam für uns die Nachricht über seinen Tod dann doch überraschend und unerwartet.
Fritz Amberger war für uns ein Kamerad, der in unserer Wehr durch seine lebensfrohe Art stets für gute Laune und eine gewisse Lockerheit sorgte, aber auch den Ernst einer Lage sofort erkannte und verantwortungsvoll reagierte.

Bis zum Schluss stand seine Tür für seine Nachfolger immer offen, und er stand ihnen stets mit seinem, von gesundem Menschenverstand geprägten, Rat zur Seite stand. Wir verlieren mit ihm einen sehr geschätzten Kameraden dem wir stets ein ehrendes Gedenken bewahren werden.

Lieber Fritz, wir werden sicher noch häufig von Deinen Taten und Geschichten erzählen und darüber lachen.

Ruhe in Frieden