Heute vor 25 Jahren
„Das große Werk ist vollendet – ich danke allen, die zu seinem erfolgreichen Abschluss beigetragen haben“ schreibt der damalige Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber in seinem Grußwort zur Einweihung unseres neuen Feuerwehrgerätehauses an der Lenggrieser Straße.
Mit Stolz, aber auch mit Dankbarkeit haben wir vor 25 Jahren das neue Gerätehaus bezogen und es wie versprochen mit reichlich Leben gefüllt. Nach einer bemerkenswerten Putzaktion mit der unsere Ehefrauen und Partnerinnen das Feuerwehrhaus auf Hochglanz gebracht hatten, erfolgte am 21. September 1997 die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses durch den katholischen Pfarrer Rupert Frania und den evangelischen Pfarrer Klaus Krug. Am Nachmittag können sich die rund 500 Gäste und die breite Öffentlichkeit ein Bild von den neuen Räumlichkeiten ihrer Tölzer Feuerwehr machen. In den ersten Jahren geben sich unzählige Besuchergruppen aus Nah und Fern die Klinke in die Hand. Feuerwehren aus dem Landkreis und darüber hinaus aus ganz Deutschland, aus Österreich, der Schweiz und Ungarn zeigen Interesse an unserem neuen Gerätehaus.
Neben rund 100 Übungen und Schulungen für unsere eigenen Kameraden und Kameradinnen konnten auch über 600 Aktive aus dem Landkreis, 1998 erstmalige ihre Belastungsübung in der Atemschutzübungsanlage absolvieren. Mit Genugtuung können wir nach diesem Jahr feststellen, dass der neue Stützpunkt im Landkreis seine Belastungsprobe voll und ganz bestanden hat. Unzählige Übungs- und Ausbildungsstunden unserer eigenen Wehr, wie auch aus dem gesamten Landkreis führen seither nahezu zu einer täglichen Nutzung des Gebäudes.
Wenn auch die damals 10 Einsatzfahrzeuge in den 2 geräumigen Fahrzeughallen etwas verloren erschienen und dem einen oder anderen der Gedanke durch den Kopf ging, ob das alles nicht doch etwas zu groß ausgefallen ist, wurde bereits nach 2 Jahren, beim Augusthochwasser 1999, die Notwendigkeit der Größe des Gerätehauses bestätigt. So konnten die zahlreichen Einsatzkräfte aus den unterschiedlichsten Organisationen im Schulungs- und Bereitschaftsraum über mehrere Tage rund um die Uhr verpflegt, die Einsatzfahrzeuge auf dem Areal gefahrlos abgestellt, ausgefallenes Gerät in der Werkstatt repariert und sofort wieder flott gemacht werden.
Dass sich solch ein Ereignis, bereits 2005 und 2013 wiederholen könnte und für den Landkreis sogar der Katastrophenfall festgestellt wurde, hätte sich nach dem Großeinsatz von 1999 keiner träumen lassen. Noch mehr als damals war unser Gerätehaus der Stützpunkt mehrerer hundert Einsatzkräfte, sämtlicher, der im Katastrophenschutz vereinigten Organisationen, die bis aus Nord- und Ostbayern zu uns kamen. Auch 2019, als auch unser Landkreis im Schnee versank und vielerorts Dächer abgeschaufelt werden mussten, wurde der Katastrophenfall ausgerufen und unserer Gerätehaus wieder zum Stützpunkt der zahlreichen Einsatzkräfte aus dem nördlichen und östlichen Bayern.
Für die Wartung der Fahrzeuge und Geräte sowie für die Arbeiten in der Atemschutzwerkstatt werden seit dem Bezug des Gerätehauses zwei hauptamtliche Gerätewarte sowie eine Reinigungskraft beschäftigt. Seit kurzer Zeit unterstützen 2 geringfügig beschäftigte Kameraden die beiden Gerätewarte. Diese Unterstützung erfolgt insbesondere bei der Wartung der Atemschutzgeräte und der extern angebotenen Schlauchpflege.
Die vergangenen Hochwasserereignisse führten in unserer Stadt zu einem massiven Ausbau des Hochwasserschutzes und somit auch zu einer umfangreichen Ergänzung der Hochwasserschutzausrüstung. Zwei fahrbare Hochleistungspumpen, fünf fahrbare Notstromaggregate sowie 2 leistungsstarke Elektropumpen samt Kabeltrommeln und Schlauchmaterial galt es unterzubringen. So bleib es nicht aus, dass ein Anbau notwendig wurde. Am geeignetsten erwies sich diese Erweiterung auf der Rückseite der Fahrzeughalle I. Eine umfangreiche Rollcontainerausstattung, die auf unsere Versorgungsfahrzeuge verladen werden kann, findet zwischenzeitlich in der Fahrzeughalle II ihren Platz. Auch technisch wurde das Haus in den letzten Jahren auf einem zeitgemäßen Stand gehalten. Nach einer Erneuerung der Hallenböden durch einen rutschfesten Kunstharzbelag folgt eine moderne Abgasabsauganlage in beiden Fahrzeughallen. Auch die Schlauchwaschanlage wurde 2018 erneuert und ermöglicht nun, die schon erwähnte Schlauchpflege externer Feuerwehren.
Auch für die, von der Bevölkerung sehr gerne angenommen Veranstaltungen, wie der alle zwei Jahre stattfindende Tag der offenen Tür oder der Festtag zum 150-jährigen Gründungsjubiläum, bietet das Gerätehaus eine perfekte Location.
Wir hoffen, dass das Feuerwehrhaus auch für das nächste Vierteljahrhundert nicht nur eine Herberge für die Gerätschaften unserer Wehr ist, sondern auch weiterhin ein beliebter Treffpunkt der Ausbildung, der Begegnung und der Geselligkeit bleibt.