Auf digitale TETRA-Alarmierung umgestellt
Mit der Entscheidung über den Aufbau eines Tetra-Digitalfunks für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) hatte sich Bayern bereits entschlossen, auch die Alarmierung der Einsatzkräfte künftig über dieses neue Netz zu realisieren. Knapp 50 Jahre nach der Einführung der Funkalarmierung und 8 Jahre nach der Inbetriebnahme des TETRA-Funks in unserem Leitstellenbereich, mit dem wir in Bayern dank dem G7 Gipfel in Elmau im Jahr 2015, eine Vorreiterrolle im Digitalfunk übernommen hatten, hielt nun auch die Digitale TETRA-Alarmierung in unserer Feuerwehr ihren Einzug. Nach einer gut einjährigen Erprobungsphase durch die Kreisbrandinspektion, erhielten ausgerechnet am unsinnigen Donnerstag nun auch die aktiven Mitglieder unserer Wehr ihre digitalen Meldeempfänger.
Für die beiden Feuerwehren Bad Tölz und Ellbach wurden 120 Meldeempfänger beschafft, die zunächst bei der Stadtkasse mit ca. 72.000 € zu Buche schlagen, werden aber noch durch den Freistaat Bayern mit ca. 57.000 € bezuschusst.
Bevor jedoch die neuen Pager ausgegeben werden konnten, war eine umfangreiche und zeitaufwendige Programmierung notwendig, die unserem Kameraden Thomas Gold viele ehrenamtliche Stunden abgefordert haben.
Künftig gibt es für die Mannschaft bei unserer Wehr nicht wie bisher 3 Alarmierungsgruppen, sondern nur noch eine Kleinalarm- und eine Vollalarmgruppe. Für besondere Funktionen können weitere Alarmierungsgruppen nach den Wünschen der Feuerwehren konfiguriert werden. Ein wesentlicher Vorteil der neunen Digitalfunkpager ist die Möglichkeit, Alarmierungsgruppen verschiedener nichtpolizeilicher Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (nBOS) auf einem Gerät freizuschalten. D.h. Kameraden und Kameradinnen mit Doppelmitgliedschaft oder solche die z.B. bei der Bergwacht, dem Rettungsdienst und der Feuerwehr aktiv sind, müssen somit nur noch einen Pager am Gürtel tragen. Künftig wird ein Alarm nicht nur wie bisher akustisch gemeldet, sondern zusätzlich auch optisch auf einem Farbdisplay angezeigt, wodurch der Pager in seiner Bauart nicht mehr so klein wie der analoge Melder konzipiert werden konnte. Ein wesentlicher Nachteil dürfte jedoch sein, dass die Alarminformationen z.B. während dem Autofahren oder in der Nacht während dem Anziehen nicht mehr einfach so nebenbei mitgehört werden können, sondern der Pager erst vom Gürten genommen werden muss um das Display ablesen zu können. Dies sei angeblich dem Datenschutz geschuldet, denn technisch wäre eine Vorlesefunktion möglich.
Ob es eine sinnige Endscheidung war, auf die digitale Alarmierung zu setzten, obwohl die Netzabdeckung im Landkreis teilweise immer noch mangelhaft ist und im ländlichen Bereich grundsätzlich keine Inhouse-Versorgung vorgesehen ist, wird sich zeigen. Fest steht aber auch, dass mit dem bisherigen analogen Funknetz ebenfalls keine flächendeckende Alarmierung über die handlichen, analogen Pager gesichert war und die neuen Empfänger einen fehlenden Empfang signalisieren können. Die übliche Sirenenalarmierung wird es auch weiterhin noch geben. Mit einer Verschlechterung dürfte also nicht zu rechnen sein.