Abschlußübung mit besonderen Herausforderungen
Für die Abschlussübung – Technische Hilfeleistung der Modularen Truppausbildung hatten sich die beiden Jugendausbilder für unsere jungen Nachwuchskräfte etwas Besonderes einfallen lassen. Nachdem es bei der Feuerwehr nichts gibt was es nicht gibt, wurde ein Verkehrsunfall, bei dem ein PKW die Außenwand eines Wohnhauses durchbrochen hatte und im Gebäude stecken blieb, angenommen. Zu diesem Szenario wurden die Auszubildenden dann am 06.12.24 um 19:00 Uhr in die Scharnhorststraße „alarmiert“ und rückten mit dem einem Mannschaftsfahrzeug, der Drehleiter, einem Löschgruppenfahrzeug, dem Rüstwagen sowie mit dem Versorgungs-LKW und einem Kommandofahrzeug zur Übungsstelle aus.
Vor Ort stellte sich dann heraus, das der PKW nicht im Erdgeschoß sondern im ersten Obergeschoß steckt. Bei der Erkundung wurde festgestellt, dass im PKW auch noch 2 Personen eingeklemmt sind.
Zudem wurde eine weitere Person mit einer Pfählungsverletzung im Keller vorgefunden.
Für die junge Nachwuchsmannschaft galt es nun ihr gesamtes Wissen, dass sie in diesem Jahr bei der technischen Hilfeleistungsausbildung erworben hatten, abzurufen.
Nachdem durch die Last des PKW’s der Einsturz der Erdgeschossdecke nicht ausgeschlossen werden konnte, musste diese vorrangig mit Baustützen gesichert werden.
Um ein möglichst gefahrloses Arbeiten zu gewährleisten, war es notwendig die Arbeitsbereiche so gut wie möglich auszuleuchten. Hierzu wurden mehrere Scheinwerfer in Stellung gebracht und über die mitgeführten Stromaggregate versorgt.
Erst dann konnte mit der Befreiung der eingeklemmten Personen, die mit Puppen dargestellt waren, begonnen werden. Hierzu kam auch der hydraulischem Rettungssatz zum Einsatz, der aber erst einmal in das Obergeschoß getragen werden musste. Nach einem mühevollen und schweißtreibenden Einsatz der schweren Rettungsgeräte gelang es die „Personen“ aus dem Fahrzeug zu befreien und mit einem sogenannten Spineboard, das mehrfach mit Leinen gesichert war, über eine Steckleiter in den Garten abgleiten zu lassen. Dort konnten sie dann vom Rettungsdienst übernommen werden.
Zeitgleich kümmerte sich eine zweite Gruppe um der Rettung der schwer verletzten Person im Keller.
Mit einem Akkuspreizer wurde diese aus ihrer lebensgefährlichen Lage befreit und in einer Schleifkorbtrage vom Keller in den hinteren Garten getragen. Für den Transport zur Straße kam die Drehleiter zum Einsatz. Mit einem Flaschenzug wurde die Schleifkorbtrage an der Leiter befestigt und dann behutsam, wie mit einem Kran, über die Hindernisse im Garten auf die Straße gehoben.
Nach ca. 3 Stunden, war die Übung für die 32 Kameradinnen und Kameraden unserer Wehr und der 7-köpfigen Mannschaft des BRK, erfolgreich beendet. Jetzt folgte noch das Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft. Gegen 22:30 Uhr gab es dann für die gesamte Mannschaft noch die redlich verdiente Brotzeit, die von unseren beiden Jugenausbildern Martin Sperman und Michael Taubenberger spendiert wurde. Sie wollten sich damit auch für die hervorragenden Leistungen im abgelaufenen Übungsjahr 2024 bedanken.
Ein Danke gilt auch der Mannschaft vom BRK und ebenfalls unserem Kameraden Florian, der sein Abbruchhaus für diese Übung zur Verfügung stellte, sowie unserem Kameraden Michael der mit seinem LKW-Kran den PKW im 1.OG platzierte, nach dem er vorher mit einem Bagger zusammengedrückt worden war.