Gasaustritt in der Wachterstraße

Explosionsgefahr - Anwohner evakuiert

Um 17:34 Uhr löste die Leitstelle für unsere Wehr einen Vollalarm aus. Der Grund dafür war ein Gasaustritt in der Wachterstraße. Dort wurde bei Tiefbauarbeiten durch eine Horizontalspühlbohrung die Gashauptleitung für das nordöstliche Stadtgebiet beschädigt.

Als die Tiefbaufirma den deutlichen Gausaustritt bemerkte, verständigte sie umgehend die Tölzer Stadtwerke und sperrte die Wachterstraße für den Verkehr. Beim Eintreffen vor Ort war auch für uns starker Gasgeruch wahrnehmbar. Wir begannen sofort noch mit der Sperrung der Salzstraße und erweiterten den Absperrbereich in der Wachterstraße. Wegen der bestehenden Explosionsgefahr wurden die unmittelbaren Anwohner gebeten ihre Wohnungen zu verlassen. Im weiteren Umkreis forderten wir die Bürgerinnen und Bürger auf, ihre Türen und Fenster geschlossen zu halten. Zeitgleich stellten wir mit mehreren Strahlrohren den Brandschutz an der Schadensstelle sicher. Zudem wurde ein wasserbetriebener Hochleistungslüfter in Stellung gebracht, mit dem ein Wassernebel über die Baugrube gelegt und somit das ausströmende Gas teilweise niedergeschlagen wurde. Wolfgang Stahl, der als Kreisbrandinspektor und als Gasmeister der Stadtwerke zur Stelle war, versuchte dann, mit der notwendigen Schutzkleidung, die defekte Leitung in der Zielbaugrube soweit freizulegen, um sie provisorisch abdichten zu können. Dies gelang leider nicht, weil die mit 75 Millibar unter Druck stehende Leitung von unten angebohrt wurde und noch mit zu viel Erdreich überdeckt war.

Somit wurde es notwendig, die Gasleitung vor und hinter der Schadensstelle freizulegen, anzubohren und mit einer Dichtungsblase zu verschließen damit sie druckfrei wird. D.h. aber auch, dass die Explosionsgefahr weiter bestand und die Einsatzstelle solange von uns gesichert werden musste. Um 19:15 Uhr informierten sich auch Landrat Josef Niedermeier und Zweiter Bürgermeister Michael Lindmair an der Einsatzstelle, bei der Stahl das weitere Vorgehen erläuterte und mit einer Einsatzzeit von 5-6 Stunden rechnete.

Bei der Einsatzleitung wurden wir von der UGÖEL unterstützt, die anfangs mit ihren beiden Fahrzeugen anwesend war. Zur Leitung der Rettungsdienstkräfte war auch die Unterstützungsgruppe des BRK vor Ort. Im Stüberl wurden von der Nachwuchsmannschaft Wurstsemmeln für die insgesamt 60 Einsatzkräfte vorbereitet. Um 22:09 Uhr konnte der Gasaustritt durch das Abtrennen des beschädigten Leitungsabschnittes gestoppt werden. Zum Freilegen der beschädigten Gasleitung beleuchteten wir die Baugrube. Um 23:30 war der Einsatz für uns dann beendet.

Hierzu berichtet der Tölzer Kurier


Einsatzart Technische Hilfeleistung
Alarmierung über analoge Meldeempfänger 206
Einsatzstart 24. August 2020 17:34
Mannschaftstärke 45
Fahrzeuge ELW 1
TLF 24/50
LF 20/16
LF 20
RW 2
P 250
Alarmierte Einheiten FF Bad Tölz UGÖEL Rettungsdienst Polizei