Ein Fest in drei Akten
Vom 14. bis zum 16. September 2018 feierten wir mit zahlreichen Freunden und Gästen unser 150. Gründungsjubiläum.
Begonnen haben die Feierlichkeiten am Freitag mit der Blaulichtparty im Festzelt auf dem Gelände unseres Feuerwehrgerätehauses. Der in rotes Licht gehüllte Schlauchturm wies den Besuchern den Weg in die Lenggrieser Straße und sie sind diesem Weg zahlreich gefolgt. Eine Veranstaltung, die von der Jugend für die Jugend organisiert wurde.
Nach ungezählten Stunden der Vorbereitung, insbesondere für den Bau einer Bar in Form einer Drehleiter, begann dann um 20°° Uhr der Einlass. Gegen 21°° sorgte die Band „Brass Da La Vista“ dann für den nötigen Sound, der später durch eine Disco fortgesetzt wurde. Dass man damit den richtigen „Ton“ getroffen hatte, bestätigten die zahlreichen Besucher, die gerne noch länger gefeiert hätten. Ein riesen Erfolg unserer jungen Kameraden zum dem man nur gratulieren kann.
Nach einem arbeitsreichen Samstag, die Bar und die Bühne mit Technik mussten wieder abgebaut und die Bestuhlung für den Sonntag aufgebaut werden, trafen wir uns am Abend bei der Stadtpfarrkirche und marschierten um 19°° Uhr zur Totenehrung beim Kriegerdenkmal. Bei gesenkter Fahne gedachten wir zum Klang des „Alten Kameraden“ unserer verstorbenen Kameraden. Nach der Kranzniederlegung ging es dann weiter ins Kurhaus, wo wir im festlich gedeckten Kursaal mit zahlreichen geladenen Gästen unseren Festabend feierten.
Unter der Moderation unseres Kameraden René Mühlberger und der musikalischen Umrahmung der Musikanten „Blechrausch“ würdigte Bürgermeister Josef Janker und Landrat Josef Niedermeier in Ihren Grußworten unsere ehrenamtliche Arbeit. Vorausgegangen ist den Grußworten ein interessanter Rückblick in die Zeit vor der Gründung unserer Feuerwehr, bei dem Claus Jansen vom historischen Verein über einige Großbrände in unserer Stadt berichtete. Die daraus erfolgten Maßnahmen, wie die Beschaffung und Stationierung von Feuerlöschutensilien, der Erstellung einer Feuerlöschordnung und der Festlegung von Brandschutzmaßnahmen, ließen die Fachleute unter uns aufhorchen. Denn vieles findet man heute noch in den einschlägigen Vorschriften zum vorbeugenden Brandschutz. Nicht zuletzt auch der Aufruf zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr, der dann 1886 ein paar Turner des 1866 gegründeten Turnvereins folgten.
Nach den Grußworten von Kreisbrandrat Karl Murböck folgte Kreisbrandrat Johann Eizenberger, der am Vortag frisch gewählte stellvertretende Landesvorsitzende des Bayerischen Feuerwehrverbandes, mit seiner Festansprache. Mit einem ganz besonderen Geschenk, das an den Anfang unserer Freundschaft im Jahre 1950 erinnert, überraschten uns die Kameraden der Feuerwehr Jenbach in Tirol. Durch den Ankauf von blauen Dienströcken, den unser damalige Kommandant Kugler in die Wege leitete, entstand diese Freundschaft zu den Jenbachern und wird nach einer Unterbrechung seit 1974 wieder intensiv gepflegt.
50 Jahre lang hat Anton Mayr unsere "Schnakerl" gehegt und gepflegt. Morgen beim Festzug, so hat sich der Toni entschlossen, will er zum letzten Mal hinter dem Steuer des Löschfahrzeuges aus dem Jahre 1924 sitzen. Mit etwas Wehmut übertrug er unserem neuen Gerätewart Johannes Detter ganz offiziel die Verantwortung für unser Prachtstück und überreichte ihm ein Ölkännchen damit immer alles "wie geschmiert" läuft. Die Feuerwehr dankte ihm für seine unermüdlichen Bemühungen um den Erhalt des Oldtimers mit einem Bild des Karikutaristen Hans Reiser.
Unser „Geburtshelfer“, der Tölzer Turnverein, überreichte uns eine Schützenscheibe, die wir natürlich wieder gemeinsam ausschießen werden.
Die Geretsrieder Kameraden überreichten uns zur Erinnerung an diesen Geburtstag einen speziell angefertigten Feuerwehrschlauch.
Den Höhepunkt des Festwochenendes bildete natürlich der Festgottesdienst mit dem anschließenden Festzug durch die Stadt.
Nach dem Empfang der Vereine, die sich an der Isarpromenade zur Aufstellung des Kirchenzuges sammelten und von den Kameraden der Bergwacht versorgt wurden, marschierten die 43 Feuerwehren zusammen mit den Fahnenabordnungen der Tölzer Vereine, den 3 Spielmannszügen und den 5 Musikkapellen bei traumhaften Wetter zum Kurgarten neben dem Kurhaus. Die 60 teilnehmenden Fahnen flankierten während der Messe den, im Schatten der Bäume, aufgebauten Altar.
„Ich habe Bad Tölz noch nie so blau gesehen wie heute“, meinte Stadtpfarrer Peter Demmelmair. Damit meinte er natürlich nicht die Verfassung der zahlreichen Gottesdienstteilnehmer, sondern die etwa 1000 Feuerwehrleute, die in ihren blauen Uniformen zum Festgottesdienst in den Kurpark einmarschiert waren. Festprediger Dekan Martin Steinbach imponierte die „Leidenschaft“ der Floriansjünger, jedem zu helfen, egal welcher Herkunft oder Hautfarbe er ist.
Nach der Messe gliederten sich die Pferdekutschen mit den historischen Gefährten und die historischen Fahrzeuge in den Festzug mit den 60 Fahnenabordnungen ein. Von der Ludwigstraße durch die Marktstraße hinaus zum Feuerwehrgerätehaus bewegte sich der Festzug unter dem Beifall der zahlreichen, interessierten „Schaulustigen“, die die Straßen säumten. Ein Blickfang und ein attraktives Fotomotiv dürfe auch das mit Blumen gezierte Festlogo am Winzerer gewesen sein. Kamerad Jakob Bernhard fertigte den Schriftzug an und der Gartenbauverein verzierte die Tafel kunstvoll mit Blumen.
Im Feuerwehrhaus stand dann die Geselligkeit im Vordergrund und dem leiblichen Wohl nichts im Weg. Für eine rasche und reibungslose Bewirtung sorgte Peter Gascha mit seinem Team. Kaffee und selbst gebackene Kuchen gab es am vereinseigenen Kuchenbuffet. Für die musikalische Unterhaltung sorgten bis in die Abendstunden die Tölzer Stadtkapelle, die Lenggrieser und die Greilinger Blasmusik. Die Kameraden aus dem KBM-Bereich 5, also die Feuerwehren der Gemeinde Lenggries zusammen mit den Kammeraden aus der Jachenau ließen es sich nicht nehmen uns zum 150. Geburtstag mit 150 Liter Bier zu überraschen. Wir überreichten allen Kameraden ein Gastgeschenkt, das sich aus einem Schafkopfkarten-Set und einem Flascherl „Brand“ zusammensetzte. Die Holzkirchner bekamen noch einen Sack Kartoffeln dazu. Der sollte die angeblich noch offene Rechnung vom Brand aus dem Jahre 1824 endgültig begleichen.
Allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des Festes beigetragen haben, ein herzliches vergelt’s Gott dafür. Ein Dank auch an die zahlreichen Zuschauer die sich für unseren Festzug interessierten und somit unsere Arbeit würdigten.
Der große Zuspruch und die vielen lobenden Worte die uns zum Gelingen der Festtage ausgesprochen wurden sind uns eine Ehre und der Lohn für die unzähligen Stunden der Vorbereitung und Durchführung.
Fotos unter https://ffbt.feuerwehren.bayern/nachricht/13094/
https://ffjenbach.at/14-09-16-09-2018-150-gruendungsjubilaeum-der-freiwillige-feuerwehr-bad-toelz/