Gefahrgutübung im Farchet

09.10.2025
Feuerwehr
Gefahr erkennen, Absichern, Menschen retten, Spezialkräfte einsetzen

Zu einer Gefahrtgutübung trafen sich am 09.10.25 drei Löschgruppen unserer Wehr.

Dafür hatten die Organisatoren ein sehr realistisches Übungsszenario im Tölzer Industriegebiet Farchet vorbereitet.

Angenommen wurde ein LKW-Brand, der mit unterschiedlichen Gefahrgütern beladen ist. Der Fahrer sei verletzt.

Die Alarmmeldung lautete zunächst;
„Rauchentwicklung / Brand eines LKW mit Gefahrstoffladung“ in der Förchenholzstraße

Zum Einsatz kamen der Einsatzleitwagen(ELW), 2 Löschgruppenfahrzeuge (LF), der Rüstwagen (RW2) mit dem Gefahrgutanhänger Umweltschutz(GAU) sowie das Großtanklöschfahrzeug TLF 24/50 mit dem 250 kg Pulverlöschanhänger (P250).

Vor Ort stellten die als erstes eingetroffen Kräfte fest, dass im hinteren Bereich des LKW's, der durch unseren Vers.-LKW dargestellt wurde, eine Person (Puppe) reglos auf dem Boden liegt und das, aus der schon teilweise geöffneten Plane des LKW's, weißer Rauch dringt.

Gemäß den Grundsätzen der GAMS-Regel erkannte der Einsatzleiter die

G efahr durch den ätzenden Rauch aus dem LKW und ordnete das
A bsichern und Absperren der Einsatzstelle an. Gefolgt von dem Befehl zur
M enschenrettung. Im weiteren Verlauf entschloss er sich die
S pezialkräfte aus der eigenen Wehr einzusetzen, die aufgrund des Meldebildes sofort mit ausrückten.

Unter Atemschutz wurde die verletzte und kontaminierte Person von einem Trupp aus dem Gefahrenbereich gerettet, erstversorgt, die verunreinigte Kleidung am Not-Dekon-Platz entfernt und mit den entsprechenden Hinweisen an den fiktiven Rettungsdienst übergeben.

Im weiteren Verlauf der Erkundung wurde festgestellt, dass es sich bei dem ätzenden, weißen Rauch um keinen Brandrauch sondern um eine chemische Reaktion des freigesetzten Gefahrstoffes mit der Feuchtigkeit in der Luft handelt. Zur weiteren Abklärung wurden 2 Trupps mit Chemikalienschutzanzügen (CSA Form III), ausgerüsteten.

Zeitgleich wurde auch damit begonnen einen Dekontaminationsplatz (DEKON-Platz) aufzubauen, der mit zwei unter Spritzschutzanzügen ausgerüsteten Kräften und zwei weiteren Kräften zur Dokumentation besetzt wurde.
Nachdem die unter CSA III eingesetzten Kräfte den austretenden Gefahrstoff auf der Ladefläche ausfindig machen konnten, war es auch möglich den Stoff mittels der Frachtpapiere zu identifizieren.
Mit dem zwischenzeitlich eingetroffenen Fachberater ABC konnte eine fachliche Abstimmung zwischen ihm und dem Einsatzleiter im Hinblick auf weitere zu treffende Einsatz-Maßnahmen erfolgen.

Im weiteren Verlauf der Übung erfolgte der Dekontamination der eingesetzten CSA-Träger. Mit dem Abschluss dieser Maßnahmen endete nach 2 ½ Stunden dann auch die Übung.
An dieser Stelle waren die geplanten Übungsziele erfolgreich erreicht worden, bei der insbesondere das Erkennen der Gefahr und der Schutz aller Beteiligten, der Umgang und das Identifizieren eines Gefahrstoffes, das An- und Ablegen sowie die Reinigung der eingesetzten Schutzausrüstung im Vordergrund standen.

Die Feuerwehrführung bedankt sich bei allen Teilnehmern, insbesondere aber bei den Organisatoren der Übung.